Die Absprungrate (englisch: Bounce Rate) ist ein wichtiger Indikator für die Leistungsfähigkeit Ihrer Website. Sie gibt an, wie viele User Ihre Website verlassen, ohne weitere Interaktionen durchzuführen, wie zum Beispiel das Besuchen einer weiteren Seite oder das Ausfüllen eines Formulars. In diesem Artikel werden wir uns mit der Absprungrate befassen, ihre Bedeutung erläutern, Methoden zu ihrer Berechnung vorstellen und Optimierungsstrategien aufführen.

Inhalt
Was sagt die Absprungrate aus und warum ist sie wichtig?
Was ist eine gute Absprungrate?
Wie und mit welchen Tools kann man die Absprungrate berechnen?
Absprungrate zu hoch? Das können Sie tun.
Wie kann ich die Absprungrate meiner Website besser einschätzen?

Was sagt die Absprungrate aus und warum ist sie wichtig?

Die Absprungrate, bzw. Bounce Rate ist ein Prozentsatz, der angibt, wie viele Besucher:innen auf Ihrer Website landen und sie ohne Interaktion wieder verlassen.

Es wird also eine einzelne Seite aufgerufen, Handlungsaufforderungen wie Downloadbutton oder Kontaktanfrage bleiben jedoch unbeachtet. Auch die anderen Menüpunkte Ihrer Website scheinen keinen weiteren Abstecher wert zu sein; stattdessen wird Ihre Website verlassen.

Ein hoher Anteil solcher kurzen Interaktionen bedeutet eine hohe Absprungrate. Dies kann bedeuten, dass die User nicht das gefunden haben, wonach sie gesucht haben, die Seite zu lange geladen hat oder das Layout der Website sie nicht angesprochen hat. Hingegen deutet eine niedrige Absprungrate darauf hin, dass sie mit dem Inhalt zufrieden sind und daher weiter auf Ihrer Website navigieren.

Die Bounce Rate ist also ein wichtiger Indikator für die Benutzererfahrung und die Effektivität Ihrer Website. Sie liefert Informationen darüber, wie Besucher:innen mit Ihrer Seite interagieren und kann Ihnen dabei helfen, Verbesserungspotenziale zu identifizieren und die Benutzererfahrung zu optimieren.

Was ist eine gute Absprungrate?

In der Regel wird von einer durchschnittlichen Absprungrate gesprochen, wenn sie zwischen 40% und 60% liegt. Wird Ihre Website noch häufiger ohne jegliche Interaktion verlassen, wird eine Seitenoptimierung zur Reduzierung der Bounce Rate empfohlen.

Fakt ist: Je weniger die Besucher:innen auf Ihrer Website interagieren, desto höher ist die Absprungrate.

Um die Absprungrate korrekt zu bewerten, müssen jedoch immer die Art des Contents der jeweiligen Seite sowie weitere Kennwerte einbezogen werden. Daher lässt sich nicht pauschal sagen, welcher Wert gut und welcher schlecht ist.

Eine geringe Interaktion kann übrigens auch durch die Art des Contents begünstigt werden, zum Beispiel dann, wenn es sich ausschließlich um informative Inhalte handelt. In einem solchen Fall ist es nicht unüblich, dass nach dem Erfassen der gesuchten Information die Seite wieder verlassen wird, ohne weitere Aktionen vorzunehmen.

Ob eine Absprungrate als zu hoch eingestuft wird, liegt also letztlich im Ermessen der Website-Besitzer:innen.

Insgesamt stützt sich die Bewertung der Bounce Rate auf verschiedene Faktoren, darunter:

Art der Website
Wie eben beschrieben, ist es bei Websites wie Blogs oder Nachrichtenseiten üblich, dass Besucher:innen nur eine Seite besuchen, um einen bestimmten Artikel zu lesen. In solchen Fällen kann eine höhere Absprungrate akzeptabel sein.

Zielsetzung der Website
Wenn das Ziel Ihrer Website darin besteht, dass User eine bestimmte Aktion ausführen, wie beispielsweise einen Kauf tätigen oder ein Kontaktformular ausfüllen, ist eine hohe Absprungrate eher problematisch, da sie darauf hinweisen könnte, dass Besucher:innen nicht konvertieren.

Qualität des Traffics
Die Absprungrate kann auch vom Traffic-Typ abhängen. Organischer Traffic von Suchmaschinen kann tendenziell eine niedrigere Absprungrate aufweisen als der Traffic von Werbekampagnen.

Wie und mit welchen Tools kann man die Absprungrate berechnen?

Die Absprungrate wird berechnet, indem man die Anzahl der User, die nur eine Seite besucht haben, durch die Gesamtanzahl der Besucher:innen teilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert, um den Prozentsatz zu erhalten. In aller Regel überlässt man diese Rechnung allerdings einem Analysetool.

Es gibt verschiedene Tools, die Ihnen dabei helfen, die Absprungrate Ihrer Website zu verfolgen und zu analysieren. Einige davon sind:

Google Analytics: Google Analytics ist eines der beliebtesten Tools zur Website-Analyse. Sie können damit detaillierte Informationen über die Besucher:innen Ihrer Website erhalten, einschließlich der Bounce Rate. Um die Absprungrate in Google Analytics zu überprüfen, müssen Sie sich in Ihr Google Analytics-Konto einloggen, den Abschnitt "Verhalten" aufrufen und dann auf "Website-Content" > "Landing Pages" klicken. Dort sehen Sie die Bounce Rate für jede Ihrer Landing Pages.

Hotjar: Hotjar ist ein Tool, das Heatmaps, User-Aufzeichnungen und Umfragen bietet, um das Nutzerverhalten auf Ihrer Website zu analysieren. Mit Hotjar können Sie sehen, wie Nutzer:innen mit Ihrer Website interagieren und warum sie möglicherweise abspringen.

Mouseflow: Ähnlich wie Hotjar bietet Mouseflow Heatmaps und User-Aufzeichnungen, um das Nutzerverhalten zu analysieren. Sie können damit sehen, wie Besucher:innen auf Ihrer Website navigieren und wo sie möglicherweise Schwierigkeiten haben.

Matomo (ehemals Piwik): Matomo ist eine Open-Source-Alternative zu Google Analytics. Sie können es auf Ihrem eigenen Server hosten und haben vollständige Kontrolle über Ihre Daten. Matomo bietet ähnliche Funktionen wie Google Analytics, einschließlich der Möglichkeit, die Absprungrate zu überprüfen.

Jedes dieser Tools hat sowohl eine kostenlose als auch eine kostenpflichtige (und damit erweiterte) Version.

Absprungrate zu hoch? Das können Sie tun.

Sie haben Ihre Seite analysiert und festgestellt, dass einige Ihrer Absprungraten höher sind, als Ihnen lieb ist. Was können Sie nun tun, um User auf Ihrer Website zu halten und damit die Absprungraten zu verbessern?

Für Ihre Besucher:innen ist Ihre Online-Präsenz ideal, wenn sie benutzerfreundlich ist, relevante Inhalte bietet, eine klare Navigation hat und schnelle Ladezeiten aufweist. Um Ihre Website dahingehend zu verbessern und somit Ihre Absprungraten zu verringern setzen Sie folgende Maßnahmen um:

  1. Optimierung der Benutzererfahrung (UX): Stellen Sie sicher, dass Ihre Website benutzerfreundlich und leicht zu navigieren ist. Verbessern Sie die Ladegeschwindigkeit, optimieren Sie das Design und sorgen Sie dafür, dass die Inhalte leicht zu lesen und zu verstehen sind.
     
  2. Relevante und ansprechende Inhalte: Bieten Sie Inhalte an, die für Ihre Zielgruppe relevant und ansprechend sind. Hochwertige Inhalte, die die Bedürfnisse Ihrer Besucher:innen ansprechen, können dazu beitragen, ihr Interesse zu wecken und sie auf Ihrer Seite zu halten.
     
  3. Klare Call-to-Actions (Handlungsaufforderungen): Fügen Sie klare Handlungsaufforderungen auf Ihrer Website ein, die die Nutzer:innen dazu ermutigen, weiter zu interagieren. Dies können Links zu anderen relevanten Seiten, Buttons für Newsletter-Anmeldungen, Formulare zur Kontaktaufnahme usw. sein.
     
  4. Verbesserung der Seitengeschwindigkeit: Kurze Ladezeiten sind entscheidend, um die Absprungrate zu reduzieren. Optimieren Sie Bilder und Videos, verwenden Sie Caching-Techniken und minimieren Sie unnötige Skripte, um sicherzustellen, dass Ihre Seiten schnell geladen werden.
     
  5. Mobile Optimierung: Lassen Sie Ihre Website für mobile Geräte optimieren, sofern noch nicht geschehen. Immer mehr Menschen nutzen mobile Geräte zum Surfen im Internet, und eine schlechte mobile Erfahrung kann dazu führen, dass User Ihre Seite schnell verlassen.
     
  6. Analysieren Sie Ihre Daten: Überprüfen Sie immer wieder das Verhalten Ihrer Nutzer:innen um zu schauen, wie sich Ihre Absprungraten verändern. Mit Hilfe der Tools können Sie stets analysieren, warum User Ihre Seite möglicherweise verlassen. Identifizieren Sie regelmäßig Problemstellen und nehmen Sie entsprechende Anpassungen vor.


Eine gezielte Optimierung von Inhalten, Seitenstruktur und Benutzerführung kann also dabei helfen, die Absprungrate zu reduzieren und den Erfolg Ihrer Website langfristig zu steigern.

Wie kann ich die Absprungrate meiner Website besser einschätzen?

Wie bisher gezeigt, kann die Absprungrate alleinstehend betrachtet werden, um einen grundlegenden Einblick in das Verhalten der eigenen Website-Besucher:innen zu erhalten.

Um jedoch fundierte Entscheidungen zu treffen oder Probleme genauer zu identifizieren, bietet es sich an, die Bounce Rate im Kontext anderer relevanter KPIs (Key Performance Indicators) zu betrachten. Einige wichtige KPIs, die in Verbindung mit der Absprungrate betrachtet werden können, sind:

Conversion Rate: Die Conversion Rate gibt an, wie viele User eine gewünschte Aktion auf Ihrer Website ausführen, wie beispielsweise einen Kauf tätigen oder sich für einen Newsletter anmelden. Eine niedrige Conversion Rate in Verbindung mit einer hohen Absprungrate könnte z.B. darauf hinweisen, dass Besucher:innen nicht das finden, wonach sie suchen, oder dass die Website Probleme bei der Benutzererfahrung hat.

Verweildauer: Die Verweildauer gibt an, wie lange Besucher:innen auf Ihrer Website verweilen. Eine hohe Absprungrate in Kombination mit einer niedrigen Verweildauer kann darauf hindeuten, dass die User sehr schnell registrieren, dass der Inhalt für sie nicht ansprechend oder die Seite nicht benutzerfreundlich gestaltet ist.

Seitenaufrufe: Die Anzahl der Seitenaufrufe pro Besuch kann Aufschluss darüber geben, wie tief User in Ihre Website eintauchen. Eine niedrige Absprungrate in Kombination mit einer niedrigen Seitenaufrufzahl pro Besuch könnte bedeuten, dass User nach wenigen Klicks noch immer nicht fündig geworden sind und dann die Website verlassen.

Quellen des Traffics: Die Analyse der verschiedenen Traffic-Quellen (z. B. organische Suche, soziale Medien, direkter Traffic) kann dabei helfen zu verstehen, welche Kanäle die besten Ergebnisse liefern und welche möglicherweise Optimierung benötigen. Eine hohe Absprungrate von bestimmten Traffic-Quellen könnte zeigen, dass die Erwartungen der Besucher:innen nicht mit dem übereinstimmen, was sie auf der Website finden - oder dass die Zielgruppenansprache in den entsprechenden Kanälen nicht optimal ist.

Die Berücksichtigung dieser KPIs zusammen mit der Absprungrate kann Ihnen letztlich ein umfassenderes Bild darüber vermitteln, wie User mit Ihrer Website interagieren und welche Bereiche möglicherweise verbessert werden müssen, um die Benutzererfahrung zu optimieren. Die aufgeführten Szenarien sind lediglich einseitig betrachtete Beispiele - auch hier sind die Intention der Seite sowie die Art des Contents einzubeziehen.

Alles in allem verdeutlicht die Absprungrate, wie wichtig die kontinuierliche Verbesserung der Benutzererfahrung ist. Denn durch eine gezielte Optimierung Ihrer Website können Sie Ihren Besucher:innen Lust auf mehr machen: stöbern, weitere Informationen einholen, Kontakt aufnehmen.

 

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Über die Autorin
Klara Scheibler ist Content Marketing Managerin bei blueways. Dank ihrer langjährigen Erfahrung in den Bereichen Marketing, Contenterstellung- und Pflege sowie ihres unbändigen Interesses an SEO bringt sie zielgruppenorientierte Perspektiven in Blogbeiträge. Am liebsten erarbeitet sie Content-Strategien mit und für unsere Kund:innen.

Sie können Klara Scheibler direkt per E-Mail unter k.scheibler@blueways.de kontaktieren.