Dass schnell durchgezogene Projekte von Vorteil sind, sollte eigentlich Jedem klar sein. Erst Recht Allen, die so etwas schon einmal hinter sich gebracht haben. Doch wie Sie das schaffen und warum es ratsam ist, ein Projekt abzuspecken, darauf werden wir hier eingehen.

Wie laufen denn Relaunch-Projekte im Moment?

Wenn man über die große, breite Masse der Relaunch-Projekte (gerade in mittelständischen B2B-Unternehmen) hinweg schaut, dann gibt es immer wieder die selben Fallstricke und Probleme zu bewältigen. Die Projekte dauern meist länger als geplant und der Umfang war im Vorfeld auch nicht wirklich korrekt abgeschätzt. Am Ende wird auch das Budget überzogen man ist froh, wenn das Projekt vorbei ist.

Das ist bei genauerer Betrachtung auch nicht wirklich verwunderlich. Die Projekte haben viele Beteiligte und tangieren mehrer Abteilungen im Unternehmen. Das Marketing hatte oft zu Anfang einen ziemlich genauen Plan davon was die neue Seite alles können soll und bei der Vorstellung ihrer Ideen, gibt es dann diversen Input aus anderen Abteilungen. Allein diese Anforderung zusammen zu führen, ist eine große Aufgabe. Wenn man es dann geschafft hat, ein Projektplan zu erstellen, läuft dieser doch häufig aus dem Ruder. Im Laufe des Projektes kommen neue Anforderung hinzu. Manche beauftragten Leistungen werden dann doch nicht mehr gebraucht und so ist es nicht selten, dass vom ursprünglichen Plan nicht mehr viel übrig bleibt.

Der Dienstleister, beziehungsweise die Agentur, findet sich dann schnell in der Rolle eines Moderators der Interessengruppen im Unternehmen wieder. Dabei ist es dann unsere Aufgabe, beratend zur Seite zu stehen.

Eine weite Spanne an möglichen Problemen

Die Probleme, die sich daraus ergeben, sind vielseitig. Das beginnt bei einer einfachen Überschreitung des Zeitrahmens, was oftmals darauf aufbauende Zeitpläne über den Haufen wirft. Ein gutes Beispiel im B2B sind immer wieder Messen. Die neue Webseite soll rechtzeitig fertig sein, um die wichtigste Messe des Jahres zu flankieren. Eigentlich war geplant, Einladung und Rückläufer über die Website zu erfassen. Doch mit einer Verschiebung des Zeitplans, bricht schnell Hektik aus. Dabei war oftmals nicht der Grund, dass man sich überschätzt hat, sondern dass viele neue Wünsche mit in das Projekt aufgenommen wurden. Wenn dann die Planung nicht zeitnah angepasst wird, sind Verzögerung kaum zu vermeiden.

Wenn in der strategischen Planung des Projektes keine unternehmensrelevanten Ziele definiert worden, geht ein solcher Relaunch auch gern mal in der Fülle der möglichen Wünsche unter. Was ist damit gemeint?

Die verschiedenen Abteilungen haben meist ihre spezielle Sicht der Dinge. Marketing und Vertrieb liegen dabei noch relativ nah aneinander, auch wenn sie teilweise unterschiedliche Kennzahlen haben. Da, wie schon in einem anderen Artikel beleuchtet, sich die Rolle des Marketings in den letzten Jahren verändert hat, gibt es immer öfter direkte Wünsche des Vertriebs in Hinblick auf Leads und die Qualität der Leads, muss auch das bedacht werden.

Dazu kommen dann noch Einkauf, Produktion und Support. Jeder entwickelt im Laufe des Projektes Ideen, was man denn dem Kunden noch alles Gutes tun kann. Es ist ja prinzipiell gut, so viele Prozesse wie möglich zu digitalisieren. Doch ist nicht immer das Relaunch-Projekt der richtige Zeitpunkt dafür.

Die Lösung - der kontinuierliche Relaunch 

Bei der oben aufgeführten Fülle an möglichen Problemen, ist es kein Wunder, wenn solche Projekte gern auf die lange Bank geschoben werden. Dazu kommt dann noch die langen Projektlaufzeit und die blanken Nerven. Unter dem Strich ergibt das dann immer mehrere Jahre zwischen einzelnen Iterationsstufen der Website. In der Zwischenzeit ist man eigentlich froh, wenn man das Thema mal vom Tisch hat. Es herrscht erst einmal Stillstand. Im Ergebnis hat man dann einige Jahre, in denen man hinter dem Stand der Technik hinterher läuft und viel Potentiale verschenkt. Der Wettbewerb ist in der Zwischenzeit nämlich trotzdem aktiv!

Wie kann man das besser machen? Klein anfangen! Das mag jetzt etwas zu einfach klingen aber im Grunde ist das eine gute Lösung. Man kann auch sagen, dass man „auf Sicht fährt“. Nämlich wirklich so weit plant, wie man die Dinge absehen kann. Dabei ist das das erste Ziel, eine Website zu bauen, die mindestens so gut ist wie die Bisherige aber schon einmal besser aussieht. Doch was ist mit den vielen Wünschen? Die vielen offenen Punkte, die aus diversen Quellen an das Projektteam herangetragen werden? Ganz einfach: Die kommen alle in eine Liste.

In dieser Liste werden die Wünsche dann priorisiert. Die Priorität sollte dabei nicht auf der Ästhetik liegen oder ob ein Feature jetzt besonders „fancy“ ist ist. Das Kriterium für die Priorisierung sollte der Nutzen für die Erreichung der ganz konkreten Unternehmensziele sein. Ganz oben auf der Liste kommt die Ziele, die den größten bzw. schnellsten Erfolg bringen. Anhand dieser Sortierung wird die Liste dann - eine neue Funktion nach der Anderen - abgearbeitet.

Natürlich darf man nicht vergessen, auch die tatsächliche Zielerreichung um zu messen. Denn genau das ist ja der große Vorteil dieser Methode. Man kann in kurzer Zeit eine neue Website auf die Beine stellen und “im echten Leben” testen. Die Reaktion der Kunden auf das Neue ist besser als jede hypothetisch Betrachtung im Vorfeld.

Wenn neue Funktion angenommen werden und den tatsächlich erhofften Erfolg bringen, kann man weiter in dieser Richtung ausbauen. Der klassische Fall, bei dem man erst über einen langen Zeitraum ein großes Projekt fertig baut und dann sieht, dass es am tatsächlichen Bedarf vorbei geplant wurde, wäre die Alternative. Doch das will eigentlich niemand haben.

Es gibt also immer eine Rückkopplung aus dem Markt. Diese Erkenntnisse werden dann auch genutzt, um die Wunschliste neu zu bewerten und gegebenenfalls die Priorisierung zu ändern.

Die große Frage bei einem solchen agilen Ansatz ist natürlich, wie man im Budget bleiben kann. Dazu gibt es aber diverse Methoden, um Planungssicherheit zu schaffen. Wir beraten Sie dabei gern.

Unter dem Strich kann man aber sagen, dass durch diesen Ansatz die Budgets nutzenorientierter eingesetzt werden.

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